„ANALOG TRIFFT DIGITAL“ – Druckgrafiken & Collagen - Ausstellung von Kerstin Hain
Die Ausstellung wird am Dienstag, den 07. Januar 2025 um 18:00 Uhr eröffnet. Musikalisch umrahmt wird die Eröffnung von den „Trilobeaten“: Gerd Meyer (Gitarre), Claus Brunzema (Bass) und Fred Paukstat (Saxophon). Zu dieser Veranstaltung sind Interessierte sehr herzlich eingeladen. Des Weiteren kann die Ausstellung während der Öffnungszeiten des Rathauses besucht werden.
Die Künstlerin Kerstin Hain berichtet über sich und ihre Arbeiten:
„Aufgewachsen bin ich in den 70er/80er Jahren in Sandkrug mit Schulbesuch der Waldschule und der Realschule Hatten.
Zu meinem Interesse an Speichermedien in der Informationstechnik (IT) / Telekommunikationstechnik (TK) als auch an der Druckgrafik:
- Erste Berührungen mit der Telekommunikationstechnik hatte ich über meinen Vater, der in der Fernschreibstelle der Bundesbahn in Oldenburg beschäftigt war - die Fernschreiber kommunizierten mittels Lochstreifen. Lochstreifen sind ein letztes Speichermedium, das noch analog gelesen werden konnte (falls man den Code kennt).
- In den 80er Jahren war ich als Druckformherstellerin in einer Oldenburger Druckerei tätig. Produziert wurden u.a. Bücher mit Bezug zu Oldenburg und "umzu" (Oldenburgica). Der zugehörige Fotosatz wurde auf 8-Zoll-Disketten und später auf kleineren Disketten gespeichert. Eine meiner Aufgaben war die analoge Reprografie - das ist die Herstellung von fotografischen Filmen für die Druckplattenbelichtung im Offset-Druckverfahren.
- Mit dem Fortschreiten der Digitalisierung in den 90er Jahren habe ich mich zum Informatikstudium entschlossen, das mich in den 2000er Jahren zu einer Tätigkeit in der IT/TK-Branche führte. Hier waren damals alle Arten von Speichermedien in Gebrauch: zum Beispiel Magnetbänder, Disketten, CDs, Magnetplatten.
Bereits als Jugendliche habe ich mich für künstlerische Techniken interessiert und habe im vergangenen Jahrzehnt nebenberuflich das Zertifikationsstudium "Gestaltende Kunst" an der Hochschule Bremen und der Hochschule für Künste in Bremen absolviert. Seitdem bin ich künstlerisch tätig und stelle aus.
Im künstlerischen Bereich greife ich auch auf mein Wissen und meine beruflichen Erfahrungen in der Druckbranche zurück:
- Der Offset ist ein Druckverfahren, das auf der druckgrafischen Technik der Lithografie (dem Steindruck) basiert. Die Herausforderungen und Fehlerquellen sind ähnlich gelagert.
- Radierung und Holzschnitt sind historische druckgrafische Techniken, die in der Buchproduktion bis ins letzte Jahrhundert eingesetzt wurden.
- Die Cyanotypie (Eisenblaudruck) ist ein fotografisches Edeldruckverfahren. Dabei wird Papier mit einer lichtempfindlichen Schicht versehen und dann belichtet. Die lichtempfindliche Schicht enthält Eisen (statt Silber wie in der Fotografie). Nach der Belichtung und Entwicklung bildet sich das wasserunlösliche Berliner Blau. Filme können ebenso belichtet werden wie Gegenstände, zum Beispiel Disketten.
Da ich sowohl die Vorzüge der analogen als auch der digitalen Techniken kenne, verbinde ich diese in digitalen Collagen. Als Basis verwende ich eigene analoge Arbeiten wie etwa Arbeiten auf Acryl oder Linolschnitte: diese werden von mir digitalisiert und mit weiteren Elementen kombiniert und modifiziert, zum Bei-spiel mit Fundstücken (Ready-mades).
Thematisch geht mein Blick geht zurück auf vergangene Techniken und Zeiten und ist zum Teil autobiografisch motiviert.“
Diese Ausstellung widmet sich der Vielfalt von druckgrafischen Techniken und Collagen und zeigt, wie sich analoge und digitale Techniken zu Kunstwerken verbinden. Zu sehen sind Druckgrafiken wie Hochdrucke, Cyanotypien und Mischtechniken sowie analoge und digitale Collagen.
Bei weiteren Fragen melden Sie sich bitte bei Marina Franz, Tel.: 04482/922-240 oder franz@hatten.de.