Verwaltungsausschuss entscheidet: Containerlösung kommt – Kauf des Jobcenters abgelehnt

28.04.2025

Der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Hatten hat in seiner Sitzung am 24. April einstimmig beschlossen, zur kurzfristigen Unterbringung von Mitarbeitenden vorübergehend Container aufzustellen. Parallel wird die Verwaltung beauftragt, weiterhin nach langfristigen Lösungen zur Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze zu suchen. Ein von der Verwaltung vorgeschlagener Ankauf des ab Oktober leerstehenden Jobcenters in Sandkrug wurde somit ein-stimmig verworfen.

Hintergrund: Dringender Handlungsbedarf
Auslöser für die Beratung war der anstehende Auszug der Mitarbeitenden des Jobcenters des Landkreises Oldenburg aus dem bisherigen Gebäude in Sandkrug. Die dort untergebrachten Mitarbeitenden der Gemeinde benötigen ab Oktober dringend neue Arbeitsplätze. Da in der alten Bankfiliale in Kirchhatten, in die das Jobcenter des Landkreises ziehen wird, kein Platz für sie vorhanden ist, steht die Gemeinde unter erheblichem Zeitdruck.

„Wir wurden hier durch die Kündigung des Landkreises vor vollendete Tatsachen gestellt.“, erklärte Bürgermeister Guido Heinisch. „Uns bleibt nur wenig Zeit, um Lösungen zu finden, die eine Unterbringung unserer Beschäftigten ermöglichen.“

Container als Übergang, langfristige Optionen in Prüfung
Mit dem nun gefassten Beschluss wird eine Übergangslösung realisiert: Container sollen auf dem Gelände beim Rathaus aufgestellt werden. Als langfristige Option soll unter anderem die spätere Nutzung des alten Feuerwehrhauses in Kirchhatten nach dem Umzug der Feuerwehr geprüft werden. Die Sanierungskosten hierfür werden aktuell auf bis zu eine Million Euro geschätzt – eine Summe, die mit zahlreichen Unsicherheiten behaftet ist, etwa hinsichtlich Altlasten, Barrierefreiheit und notwendiger Fluchtwege. Weitere Optionen für eine langfristige Unterbringung sollen ebenfalls geprüft werden.

Kritik an Informationsveröffentlichung – Bürgermeister äußert Bedauern
Im Zuge der Debatte war in der Lokalzeitung bereits im Vorfeld über die Kaufabsicht der Gemeinde berichtet worden. Bürgermeister Heinisch zeigte sich enttäuscht: „Ich bedaure sehr, dass interne Informationen vorzeitig an die Öffentlichkeit gelangt sind. Politik und Verwaltung tragen hier gemeinsam Verantwortung – ein vertrauensvoller Umgang mit sensiblen Themen ist dabei grundlegend.“

Jobcenter-Kauf hätte Potenziale geboten
Die Gemeindeverwaltung hatte im Vorfeld vorgeschlagen, das derzeitige Gebäude des Jobcenters zu erwerben. Neben der sofortigen Nutzung für Verwaltungszwecke hätte auch das Jugendhaus dort langfristig untergebracht werden können. Der Bürgermeister betonte, dass „alle Möglichkeiten in Betracht gezogen werden müssen, um dem steigenden Platzbedarf gerecht zu werden“. Da die Option zum Kauf bestand und wirtschaftlich denkbar gewesen wäre, hat die Verwaltung den Vorschlag auch unterbreitet.

Einigkeit in Ziel, Uneinigkeit im Weg
Im Ausschuss herrschte Einigkeit über das Ziel: „Die Politik und die Verwaltung sind sich darin einig, dass das Kapazitätsproblem ernst ist und wir gute Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeitenden schaffen müssen.“, so der Bürgermeister. Das einstimmige Ergebnis ist somit auch ein Signal. Der Standort Kirchhatten bleibt dabei ein gemeinsamer Schwerpunkt für künftige Lösungen.